Marktoberdorf
19.02.2009
Fernwärmegenossenschaft – Kreisausschuss beschließt Beitritt – Anteile für 52000 Euro
Vor allem Schwachholz und Abfälle aus dem Wald werden zu Hackschnitzeln verarbeitet und in der Futtertrocknungsanlage als Brennstoff aus der Region verwendet. Daher gilt die Energie als regenerativ, CO2-neutral und kostengünstig. Den Zuschlag als Lieferant für die Marktoberdorfer Fernwärmegenossenschaft kann die Futtertrocknungsanlage aber erst nach einer EU-weiten Ausschreibung erhalten.
Dennoch läuft zeitgleich der Aufbau der Fernwäme-Genossenschaft unter Führung der Stadt sowie die Planung für den Leitungsbau. Ein erster zentraler Versorgungsstrang wird vom Fendt-Heizwerk (bis dorthin führt bereits eine Fernwärmeleitung) durch die Bahnhofsstraße führen. Dort sollen mehrere öffentliche Gebäude und Geschäftshäuser angebunden werden. Weitere große Abnehmer sind Heime, Schulen und Sporteinrichtungen am Mühlsteig.
Bereits 2007 hatte der Landkreis sich entschieden, falls möglich Wärme aus Biomasse zu nutzen. Nun macht er Ernst. Dafür erwirbt der Landkreis zwei Anteile an der Bürgergenossenschaft zu je 1000 Euro. Zudem erhöht er seinen Anteil an der Nutzergenossenschaft auf 50000 Euro. Kreiskämmerer Hermann Thoma berichtete im Kreisausschuss, dass noch über die Auflösung bestehender Verträge für die Wärmelieferung in den Einrichtungen verhandelt werde. Diese laufen zum Teil bis 2013. Das Fernwärmenetz soll aber bereits im Spätherbst seinen Betrieb aufnehmen.
Preisblatt Ende des Monats
Bis Ende Februar, so hofft Bürgermeister Himmer, werde ein Preisblatt vorliegen, das Privatnutzern Auskunft gibt, wie teuer der Wärmebezug kommt. Nach seinem bisherigen Kenntnisstand sei er sicher, dass die Fernwärme deutlich günstiger ist als andere Energiequellen. Die Einlage der Stadt bei der Genossenschaft, so Himmer, liege bei bis zu 550000 Euro.
Alexander Müller (CSU), der als Landratsstellvertreter erstmals einen Teil der Kreisausschuss-Sitzung leitete, verwies auch auf die Geothermie: Inzwischen werde in Mauerstetten wieder gebohrt. Man sei auf 153 Grad warmes Wasser gestoßen, nur sei die Menge bisher noch zu gering. Geplant sei, dass der Bohrturm anschließend bei Altdorf aufgestellt wird. Auch diese Energieform komme für die Fernwärme mittelfristig in Betracht und könnte dann in das bestehende Netz eingespeist werden.
Von den Kreisräten kam – auch mit Verweis auf die Klimaschutzziele, die sich der Kreistag gesetzt hat – viel Zuspruch zur Fernwärmenutzung. Letztlich stimmte der Kreisausschuss einstimmig dafür, Mitglied der Genossenschaft zu werden.