Ausbau – Weitere Anschlüsse für Innenstadt und Mühlsteig – Angebot gut angenommen

Der erste Bauabschnitt ist geschafft: Seit Oktober 2009 wird ein Bereich des Marktoberdorfer Stadtgebiets mit Fernwärme beheizt. Nun steht der weitere Ausbau in den Startlöchern: «Schon bald, wohl gegen Mitte oder Ende April werden wir mit dem weiteren Ausbau beginnen», erklärt Angelika Reichelt, Geschäftsführerin der Fernwärmegenossenschaft Marktoberdorf. Dann sollen sich im Bereich Jahnstraße/Georg-Fischer-Straße/Marktplatz zunächst 15 weitere Anwohner über einen Anschluss ans Fernwärmenetz freuen. «Damit erhalten nahezu alle Gebäude entlang der Trasse einen Anschluss», freut sich Reichelt. Über die Hälfte der Anwohner will die frischen Leitungen auch nutzen und Energie künftig darüber beziehen.

Dabei ist sich Reichelt besonders eines Problems bewusst: Die Bauarbeiten in diesem Bereich werden kaum auf Wohlwollen der vielen Autofahrer stoßen. Deshalb liege ihr viel daran, diese Arbeiten in der Innenstadt möglichst schnell abzuschließen. Bestenfalls, bevor in der Bahnhofstraße Sanierungsarbeiten beginnen, denn «irgendwo müssen die Autofahrer ja h durchkommen.»

Zudem seien die Leitungen im Bereich der Innenstadt generell schwieriger zu verlegen als etwa am Stadtrand. Die Straßen seien dort viel enger und der innerstädtische Untergrund schon nahezu belegt: Ob Strom, Telefon oder Wasser – viele Rohre ziehen sich durch die Straßen und lassen oft nur wenig Raum für eine weitere Leitung.

Nach den Bauten in der Innenstadt, ist ein weiterer Ausbau am Mühlsteig geplant. Berufs- und Hauptschule sollen einen Anschluss ans Fernwärmenetz erhalten. Und auch kleineren Abnehmern und Privathaushalten soll die Möglichkeit gegeben werden, einen Anschluss zu bekommen. Allerdings könnten Leitungen hierbei nur in solchen Gebieten verlegt werden, in denen konkrete Lieferverträge vorhanden sind. Denn liegt ein Haushalt nicht in der Nähe einer bereits verlegten Trasse, «können wir nur solche Bereiche zusätzlich ans Netz anschließen, in denen die Nachfrage ausreichend groß ist», erklärt Reichelt.

Erste Monate «störungsfrei»

Bislang ist die Geschäftsführerin mit der Bilanz des Fernwärmebetriebes mehr als zufrieden. «Störungsfrei» hätten alle Anschlüsse die ersten Monate und den langen Winter überstanden. Bereits 63 Gebäude wurden im erste Bauabschnitt an die Trasse angeschlossen, darunter auch große Einrichtungen wie Rathaus oder Landratsamt. Nun soll das bislang vier Kilometer lange Netz bis Ende 2010 um etwa eineinhalb Kilometer erweitert werden.

Für die kommenden Wochen sei erstmal wichtig, das Bauvorhaben in der Innenstadt schnell in Angriff zu nehmen und noch im Frühjahr abzuschließen: «Die Menschen sollen im Sommer ja schließlich ihren Kaffee auf dem Marktplatz in aller Ruhe genießen und nicht über irgendwelche Baugruben springen müssen», schmunzelt Reichelt. (mba)

Quelle: Allgäuer Zeitung https://www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/marktoberdorf/Marktoberdorf-fernwaerme;art2762,732213